Heute stelle ich ein Buch vor, das sich nicht eindeutig auf das Thema BPS bezieht. Es ist ein Buch für das ich um eine Rezension gebeten wurde.
Es hat mich sehr beeindruckt. Obwohl ich zu Beginn, als Leserin von Fachliteratur und mittelalter Romanen, Schwierigkeiten hatte, mich mit der mir unbekannten Art und Weise zu schreiben, anzufreunden.
Das Buch Kammerflimmern hat mich sehr berührt. Was genaus mich an diesem Buch berührt hat, ist schwer zu beschreiben.
Es hat mich in seinen Bann gezogen, verwirrt, verwundert, die Frage in mir aufgeworfen: Wird hier die Beziehung von zwei Menschen mit Borderline beschrieben?
Teilweise habe ich mich geschämt, dem Autor emotional so nah zu sein, weil hier wirklich ein Seelenstrip mit Worten niedergeschrieben wurde.
Der Leser wird sehr nah mit den Empfindungen, dem Er-Leben, dem Zweifeln, der Überforderung und der Unsicherheit, ja auch den Selbstzweifeln, der Reflektion und den Selbst zweifeln, konfrontiert.
Im Grunde all das Seelen-Erleben, das jeder Mensch von sich selbst kennt.
Hier wird es in schonungsloser Offenheit vor dem Leser ausgebreitet. Mit Worten, die berühren, manchmal vielleicht auch abstoßen, aber auf jeden Fall den Leser in ihren Bann ziehen.
Als Leserin von Fachbüchern und Mittelalter Romanen brauchte ich einige Seiten, um mich an die Wortgewalt dieses Buches zu gewöhnen, auch an die radikale Offenheit in der Beschreibung der Gefühle.
Es ist bestimmt kein Main Stream Buch.
Es ist ein Buch für Menschen, die mehr verstehen wollen. Die bereit sind über Ihren eigenen Tellerrand und ihre eigenen engen Grenzen, in die sie ihre Mitmenschen einteilen, hinaus zu gehen.
Menschen, die sich auch einem ungewohnten Schreibstil öffnen können, bietet dieses Buch Einblick in das Leben und Er-Leben von hochsensitiven/hochsensiblen Menschen. Menschen, die mehr fühlen, mehr riechen, mehr schmecken, mehr sehen und mehr leben, als viele andere.
Mich hat das Buch in seinen Bann gezogen.
Sabine Thiel